Endless Hallways

Erwachen

Das Erste, was ich wahrnahm, war das Brummen. Danach begann ich, meine Hände zu spüren. Sie lagen auf einem Tisch. Er fühlte sich kühl an. Erst danach nahm ich allmählich meinen Körper wahr.

Als ich merkte, dass ich nicht alleine war, war ich plötzlich hellwach.
Drei andere Personen saßen mit mir am Tisch. Ich blickte mich um und sah einen altmodischen Projektor am Tischende stehen. Er war der Ursprung des Brummens.

Allmählich versuchten wir, ins Gespräch zu kommen. Jeder von uns hatte mehr Fragen als Antworten. Die kryptische Notiz, die wir auf dem Tisch gefunden hatten, machte die Situation nicht besser: „Findet die Treppe“ – hastig mit Kugelschreiber auf ein Post-it geschrieben.

Trevor war ungefähr 20, ängstlich und sehr ruhig. Paula war Ende 30 und etwas gesprächiger. Schnell war klar, dass niemand von uns wusste, wo wir waren oder wie wir hierhergekommen waren, und so blieb uns nichts anderes übrig, als den Raum zu verlassen.

Der Meetingraum war seltsam — draußen war es noch viel schlimmer.

Der Flur

Mir wurde schwindelig, als ich versuchte zu sehen, wo er endet. Eine Tür neben der anderen. Jede genauso ausdruckslos wie die nächste. Als hätte ein gelangweilter Gott sie per copy und paste hier eingefügt.
Aber was hinter den Türen auf uns wartete, war alles andere als langweilig.

Getrieben vom Verlangen nach frischer Luft riss ich die Tür auf, die an den Raum angrenzte, in dem wir zu uns gekommen waren — und ich fand, was ich suchte. Jenseits war ein Balkon. Ich trat hinaus und atmete die frische Luft. Sie war besser als die im Gebäude, aber etwas stimmte nicht. Sie hatte einen Nachgeschmack. Die Luft schmeckte, als hätte man Papier gekaut.

Doch wichtiger als die Luft war der Ausblick, der vor mir lag. Vorsichtig trat ich an das stählerne Geländer heran, das mir fast bis auf Schulterhöhe reichte. Meine Hände ergriffen es, um meine Beine zu stützen, aus denen die Kraft gewichen war, bei dem, was ich erblickte. Vor mir erstreckte sich eine atemberaubende Leere bis zum Horizont. Ich blickte hinab und sah die Ahnung einer Stadt durch eine dünne Wolkendecke.

Was meine Knie weich werden ließ, war das unbeschreibliche Gefühl der Falschheit. Es sah echt aus, aber es fühlte sich nicht echt an.

Hinter mir begann einer der anderen, um Luft zu ringen.

Falscher Raum

Anscheinend hatte mein Verstand gerade genug Zeit gehabt, um sich zu erholen. Ich drehte mich um und eilte zu Trevor. Zusammen mit Paula brachte ich ihn ins Gebäude zurück. Als er sich beruhigt hatte, erklärte er uns, was passiert war. Seine Worte überschlugen sich, aber als er endlich ganze Sätze bilden konnte, verstanden auch wir es. Paula wurde kreidebleich und setzte sich neben ihn. Mit ihrer anfänglichen Fassung war es vorbei. Ich blickte erneut durch die Tür nach draußen und ging dann die paar Meter zu dem Raum, aus dem wir kamen. Trevor wiederholte sich. Er flüsterte es vor sich hin, während sein Blick nicht von mir abließ.
„Der Raum ist falsch.“

Der Balkon erstreckte sich direkt nach der Tür weit nach rechts und links und überschnitt sich mit dem Raum, den der Meetingraum hätte einnehmen müssen. Trevor hatte recht, der Raum war falsch.

Ich setzte mich zu den anderen beiden.